In dem Jahr, in dem ich geboren wurde, wurde die Sommerzeit in Deutschland wieder eingeführt. Eigentlich Grund genug, gleich wieder den Rückzug anzutreten. Nur hatte meine Mutter da offensichtlich etwas gegen.
Ich bin geboren und aufgewachsen in Lüneburg und lebe nunmehr seit einigen Jahren in Berlin.

Uns Norddeutschen wird ja gerne nachgesagt, dass wir verschlossen, unnahbar und still sind und dass wir einen trockenen, ironischen – ja teils sogar sarkastischen - Humor besitzen.

Nun, leugnen ist hierbei wohl zwecklos. Aber hey, wir haben auch unsere guten Seiten - ganz sicher - und ich verspreche, sobald sie mir begegnen, sag ich Bescheid. 

 

Ich nehme nicht alles so hin, wie es ist. Einer der Gründe, warum ich schon während meiner Jugend mit dem Schreiben anfing. Denn häufig gefielen mir Entwicklungen oder Ausgänge von Serien oder Filmen nicht und ich habe einfach mein eigenes geschaffen.

Als dann Ausbildung und Studium Lebensinhalt-füllend wurden, trat dieses Hobby sehr in den Hintergrund. Um nicht zu sagen: Ich habe es gefesselt und geknebelt in einer Kiste in der hintersten, dunklen Ecke versteckt und jahrelang vor sich hin modern lassen.

Etwa ein Jahrzehnt später lupfte ich vorsichtig den Deckel und pustete die dicke Staubschicht herunter. Ich gab dem armen Ding zu essen und zu trinken, ein ausgiebiges Bad und nach und nach immer mehr Auslauf.


Meine Protagonisten ähneln häufig dem typischen Kerl von nebenan: keine Übermenschen, sondern Männer mit physischen und psychischen Problemen, wie sie jeder kennt. Ich möchte meinen Lesern mit meinen Geschichten eine kleine Auszeit vom Alltag verschaffen, wozu meiner Meinung nach auf jeden Fall ein Happy End gehört.

 

Inzwischen kann ich sagen: Ich würde den lieben langen Tag am liebsten nichts anderes machen als zu schreiben; und es gibt Tage, da tue ich genau nur das: Ich stehe an einem Sonntag um 7 Uhr auf und schreibe los. Da ist selbst essen störend, weil ich mich dafür vom Schreibtisch weg bewegen muss.

Bin ich deshalb besessen? Ich nenne es lieber ›engagiert‹.
Ob es sich lohnt? Ich denke, diese Entscheidung obliegt meinen Lesern.